Tipps zu Ubuntu (xubuntu)
Snap
Ubuntu hat mit der Version 20.04 die Verwendung von Snaps (fast) zwingend eingeführt. Seitdem
habe ich deutliche Schwierigkeiten, an die gewünschten Programme zu kommen, ohne dafür
jedesmal alle Abhängikeiten neu zu installieren (da im Snap enthalten). Zudem starten viele
gewohnte Applikationen sehr viel langsamer als früher.
Also suchte ich nach einer Möglichkeit, ohne Snap an die Programme zu kommen. Der Artikel
"A better Ubuntu
Linux without the crappy Snap" [1] zeigt die einfachste Lösung.
Aber Achtung - nach der Anwendung ist Snap weg!
$ sudo apt autoremove --purge snapd gnome-software-plugin-snap
$ rm -fr ~/snap
Jetzt noch den Pfad entfernen :
$ sudo nano /etc/environment
Der originale Text :
PATH="/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbin:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/games:/usr/local/games:/snap/bin"
wird um den Pfad "/snap/bin" gekürzt und sieht dann so aus :
PATH="/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbin:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/games:/usr/local/games"
Dadurch werden das Snap-Subsystem, alle installierten Snap-Pakete und alle zugehörigen
Daten vollständig entfernt, und es werden nie wieder Snap-Pakete im Ubuntu-
(oder GNOME-)-Repository vorgeschlagen.
(Übersetztes Zitat von [1]).
Ich habe es mit Gwenview ausprobiert - es funktioniert!
Coredump / Speicherabzug
Diese Hilfe ist für Entwickler gedacht, der Normalanwender sollte sie nicht brauchen.
Entwickelt man selbst Software, bekommt man unweigerlich irgendwann die Meldung "Abgebrochen
(Speicherabzug geschrieben)" zu sehen, insbesondere als C-Programmierer. Unter Ubuntu findet sich
dieser Speicherabzug standardmäßig aber nicht, die Erzeugung ist deaktiviert und wird
zusätzlich noch unterdrückt.
Nach langem Suchen im Netz habe ich jetzt endlich eine zweiteilige Lösung gefunden.
Erster Teil : Systemweites dauerhaftes Aktivivieren
In der Datei /etc/security/limits.conf wird eine neue Zeile eingefügt
$ sudo nano /etc/security/limits.conf
Vor dem letzten Kommentar ergänzt man
* soft core unlimited
und speichert die Datei wieder. Nach dem nächsten Neustart ist das Erzeugen des Speicherabzug
eingeschaltet.
Trotzdem passiert noch nichts dergleichen.
Zweiter Teil : Apport deaktivieren
Der Systemservice "Apport" ist normalerweise aktiviert (s.u.). Er unterdrückt aber auch die
Erzeugung des Speicherabzugs. Konfigurieren lässt sich das nicht. Also hilft hier nur Abschalten
:
$ sudo service apport stop
Jetzt werden die Speicherabzüge erstellt. Das lässt sich natürlich auch wieder
rückgänging machen.
$ sudo service apport start
Außerdem überlebt diese Einstellung einen Neustart des Systems nicht. Will man apport
dauerhaft abschalten, ohne den Service zu deinstallieren (s.u.), editiert man die Datei
/etc/default/apport.
$ sudo nano /etc/default/apport
# set this to 0 to disable apport, or to 1 to enable it
# you can temporarily override this with
# sudo service apport start force_start=1
enabled=1
In der letzten Zeile heißt es dann
enabled=0
Im nächsten Kapitel sind dazu ein paar Nebenwirkungen beschrieben, die man vielleicht doch
beachten sollte.
Ach ja, es wird auch immer wieder die Frage aufgeworfen, wo ein Speicherabzug eigentlich landet.
Antwort:
Die Datei heißt "core" und landet in dem Verzeichnis, von dem aus das verursachende Programm
aufgerufen wurde.
Die Hilfe zum ersten Teil habe ich bei Sourabh Edake gefunden, zu Apport hilt das Ubuntu-Wiki
Es wurde ein Problem mit einer Systemanwendung festgestellt.
Diese Meldung wird oft nur durch einen einzigen Fehler ausgelöst und dann solange angezeigt, bis
man etwas dagegen tut.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
-
Aktuelle Meldung abstellen
Man lösche einfach die Crash-Logs:
$ sudo rm /var/crash/*
Dann sind alle gespeicherten Problem-Berichte weg und die Meldung taucht bis zum nächsten
Problem nicht mehr auf.
-
Man kann auch vorher nachsehen, was los war
$ sudo -H /usr/share/apport/apport-gtk /var/crash/<Dateiname>.crash
Je nach Beurteilung löscht man dann dediziert die unwichtigen Crash-Logs und bearbeitet
die Wichtigen.
-
Man stellt das Erzeugen der Absturzberichte ganz ab
Diese Lösung ist nicht zu empfehlen, da man dann auch bei wichtigen Problemen nicht
mehr gewarnt wird.
$ sudo apt-get remove apport
Die Tipps #1 und #2 stammen aus dem
deutschen Ubuntu-Forum. Tipp #3 habe ich bei
Patrick Weber gefunden.
Alte Kernel entfernen / deinstallieren
Auf einem meiner älteren Xubuntu-PCs haben sich im Laufe der Zeit einige alte Kernelversionen
angesammelt, die ich gerne loswerden würde. Zusätzlich war ein Kernel vorhanden (5.4.0),
dessen Dateien mit
sudo apt autoremove
entfernt und mit dem nächsten Start der Aktualisierungsverwaltung wieder aufgespielt wurden. Um
dieser Unschönheit Herr zu werden suchte ich eine Möglichkeit, die alten Kerneldateien
sauber zu entfernen.
Mit dem Befehl
sudo dpkg -l 'linux-*'
lässt man sich alle installierten Kernel anzeigen.
Der nächste Schritt ist dann brutal und endgültig! Damit
werden alle Kernel außer dem in Benutzung befindlichen (also dem Kernel, den man gebootet hat)
restlos entfernt.
sudo dpkg -l 'linux-*'
| sed '/^ii/!d;/'"$(uname -r | sed "s/\(.*\)-\([^0-9]\+\)/\1/")"'/d;s/^[^ ]* [^ ]* \([^
]*\).*/\1/;/[0-9]/!d' | xargs sudo apt-get -y purge
Dieser Tipp stammt aus dem Wiki des ubuntu Deutschland e. V., wo es auch noch weitere, detailierte Informationen zu diesem
Thema gibt.
© Uwe Jantzen 17.08.23