Dachte ich :-(
Also Strom wieder weg und erneut der gleiche Ablauf wie oben beschrieben, auch der Antriebsriemen muss
wieder herunter.
Für die nächsten Tests muss das Chassis ausgebaut werden, damit man an die
Motoranschlüsse kommt. Dazu empfiehlt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Seiten 2 und 4 der
Service-Anleitung (s. unten).
Zuerst wird die zweiteilige Abdeckung unter dem Tonarm abgebaut. Sie hat unter der vorderen Kante eine
Feder, die sie nach hinten drückt. Der hintere Teil ist mit drei kleinen Nasen im Gehäuse
eingerastet. An der linken Seite ist das ganze mit einer kleinen Schraube am Chassis gesichert. Diese
Schraube muss zuerst heraus, dann wird mit einem Schraubendreher die Abdeckung an der oberen Kante von
links nach rechts zur Vorderseite des Geräts gedrückt. Das erfordert etwas Kraft, aber dann
springt die Abdeckung plötzlich aus der Verriegelung!
Das Chassis selbst ist mit drei großen Schrauben am Gehäuseboden befestigt, diese kommen
also auch heraus. Nun wird das rot-blaue Kabel vom Netzteil gelöst. Die gesamte Mechanik wird
nach links aus dem Gehäuse gehoben und über Kopf wieder hinein gelegt. Dabei ist darauf zu
achten, das der Tonarmlift in der Stellung "Angehoben" verbleibt und sich der Tonarm in
Betriebsstellung befindet.
Mit zwei Prüfkabeln wird die Stromversorgung des Motors zugänglich gemacht. Der
Anschluß am Netzteil ist rechts Plus und links Minus. Nach dem Einstecken des Netzsteckers wird
zuerst die Spannung gemessen. Sie sollte mindestens 12 V betragen, aber höchstens etwas über
13 V. Dann klemmt man das Minus-Kabel an den blauen Draht am Motor an.
Als ersten Test tippt man mit dem Plus-Kabel das rote Kabel am Motor an - der Motor muss hörbar
laufen. Als nächstes ist der Startschalter dran. Weil der Tonarm in Betriebsstellung ist, ist der
Schalter geschlossen. Also sollte der Motor laufen, egal welchen Kontakt man antippt. Berührt man
den oberen Kontakt, kann man durch Betätigen des Schalters den Motor aus- und einschalten. Bei
meinem Gerät läuft der Motor allerdings nicht, wenn ich Strom auf den oberen Kontakt gebe.
Da der Schalter sich sichtbar öffnet und schließt, vermute ich einfach Dreck zwischen den
Kontakten.
Also ziehe ich den Netzstecker wieder aus der Dose (zur Sicherheit). Ein schmaler Streifen
Druckerpapier, getränkt mit Spiritus, dient mir als Reinigungswerkzeug. Den schiebe ich bei
geöffnetem Schalter zwischen die Kontakte und schließe den Schalter wieder. Beim
Herausziehen nimmt der Streifen den gelösten Dreck mit und reinigt durch seine Rauheit die
Kontakte auch mechanisch. Das wiederhole ich ein paar Mal. Schließlich kommt, wie oben
beschrieben, wieder Strom auf den Schalter. Und siehe da - jetzt funktioniert der Motor wie
gewünscht.
Der Zusammenbau des Gerätes geschieht in der umgekehrten Reichenfolge wie das Zerlegen. Ich habe
allerdings die zweiteilige Abdeckung erstmal weggelassen und den Plattenspieler an die Anlage
angeschlossen. Falls doch noch ein weiterer Fehler auftaucht, muss ich die Abdeckung nicht wieder
herausfummeln. Da alles funktioniert, muss jetzt noch die Abdeckung drauf und ich bin fertig. Das
erweist sich aber als ziemliche Fummelei, weil unter dem Tonarm sehr wenig Platz ist. Ich lege den
vorderen Teil ins Gehäuse und fädele dann den hinteren Teil vorsichtig ein. Nun drücke
ich die ganze Abdeckung von hinten gegen die Feder und gleichzeitig nach unten. Das hört sich
einfach an, funktioniert aber erst nach mehreren Versuchen. Schließlich rastet die Abdeckung
ein. Zuletzt stecke ich den Deckel wieder in die Scharniere - fertig.
Man braucht:
Im Hifi-Archiv gibt es die Service-Anleitung für den DUAL CS 2115, der dem CS 2110 im Aufbau sehr ähnlich ist. Gerade die Abbildung hilft beim Zerlegen erheblich.